Neubau Bildungszentrum IHK Nord Westfalen, Münster
 Projekt 

Bauherr
IHK Nord Westfalen 

Wettbewerb
1.Preis 2014 

Baubeginn 2015
Fertigstellung 2017 

Städtebau

Die städtebauliche Situation ist geprägt durch den Kontrast zwischen der blockbildenden Straßenrandbebauung südlich des Sentmaringer Weges und den großen Gebäudevolumina auf der Nordseite, die als Solitäre im Grünraum stehen und den nördlich angrenzenden Park erahnen lassen. Entsprechend wird der Neubau als geometrisch klar definierter weiterer Solitär im offenen Raum platziert, eng angebunden an den Bestand, jedoch mit großzügigen grünen Flächen südlich und westlich, die die gewünschte Offenheit zwischen der Siedlung "Grüner Grund" und dem Park gewährleisten. Das Gebäude ist dreigeschossig und wahrt damit den Maßstab der südlichen Wohnbebauung.

Entwurfs- /Architekturkonzept

Das Gebäude, das als dreigeschossiger Solitär im grünen Stadtraum steht, ist auf quadratischem Grundriss rund um eine offene Halle entwickelt. Damit wird ein größtes Maß an Strukturierung, Orientierung und Lesbarkeit des Gebäudes erreicht. Auch die horizontale Schichtung des Gebäudes mit den öffentlichen und großflächigen Nutzungen im Erdgeschoss bildet sich nach außen hin ab. Damit erreicht das Gebäude die Transparenz und Modernität, die dem Anforderungsprofil gerecht wird. 

Erschließung

Die innere Erschließung des Gebäudes folgt dem baulich-räumlichen Konzept: die Freitreppe in der dreigeschossigen Halle und die Aufzüge werden im Alltag genutzt, die notwendigen Treppenhäuser sind nach funktionalen Kriterien angeordnet. Die horizontale Erschließung ist insbesondere in den Seminargeschossen durch die gute Orientierung in der Halle definiert, die Verwaltungsräume im zweiten Obergeschoss wiederum sind als kompakte Einheit in der westlichen Grundrisshälfte ablesbar.

Funktionalität

Kern der Planungsaufgabe ist die Integration der unterschiedlichen Nutzungen und Raumgrößen. Das Erdgeschoss erlaubt nicht nur die Zusammenschaltbarkeit der drei großen Seminarräume zu einem Saal von guter Proportion, auch das Foyer ist großflächig zuschaltbar. Das Antrittspodest der Freitreppe zoniert das Foyer und kann sowohl als Sitzstufe sowie bei Bedarf als Bühnenpodest fungieren. 

Im ersten Obergeschoss wird die Grundstruktur des Grundrisses mit den großen Seminarräumen und der großen Raumtiefe an der Westseite wiederholt. Die weiteren Seminarräume entwickeln sich rund um die zentrale Halle. Die Verwaltung ist im zweiten Obergeschoss angeordnet. Sie ist durch eine klar definierte Schnittstelle vom Seminarbereich separiert und ist aufgrund der zwei Zugänge auch intern nochmals teilbar. Die große Raumtiefe, die die Saaltiefe des Erdgeschosses widerspiegelt, wird durch Nebenräume genutzt sowie durch einen Seminarraum, der zum Atrium und zur Halle hin belichtet ist. 

Material

Für die Fassade wird als bestimmendes Material ein heller, homogener Ziegel vorgeschlagen. Im städtebaulichen Kontext ist es das Ziel, dem Gebäude eine helle, neutrale Materialität zu geben, die dem heterogenen Umfeld gerecht wird. Der Ziegel wird nicht als traditionelles, schweres Material interpretiert sondern legt sich als Haut um die Obergeschosse des Hauses. Die geschosshohen Fensterbänder in dunklem Metall sind scharf in diese Haut eingeschnitten und werden um die Gebäudeecken geführt. Sie sind durch tiefe Zargen zusammengefasst. 

Als dominierende Materialien für die Innenräume wird ein heller Natursteinboden im Erdgeschoss sowie in den Erschließungszonen der Obergeschosse verlegt sowie Bambus-Lamellenparkett in allen sonstigen Räumen der Obergeschosse. Der dunkle Farbton des Holzes wiederholt sich in der mobilen Trennwand zwischen Foyer und Saal, analog dazu in der westlichen Wandbekleidung der Halle in den Obergeschossen sowie in den Seminarraumtüren und den sonstigen wichtigen Türöffnungen.




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