Umnutzung der St. Johanneskirche zum Pfarrheim
 Projekt 

Bauherr
Kath. Kirchengemeinde St. Marien, Telgte

Wettbewerb
1. Preis 2013

Baubeginn 2015
Fertigstellung 2017 

Auszeichnung: Rheinisch-Westfälischer Staatspreis für Denkmalpflege 2017

Aufgabe

Kern der Planungsaufgabe war die Vereinbarkeit einer neuen differenzierten Nutzung mit einem Bestandsgebäude, das in ganz besonderem Maße auf eine liturgische Nutzung hin entworfen ist. Wesentliches Ziel war es, die Wahrnehmbarkeit des Raumes in weiten Teilen zu erhalten. Unser Entwurf sah minimierte Eingriffe vor, die einerseits den Ansprüchen des Denkmalschutzes gerecht werden und andererseits die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Umsetzbarkeit bieten.

Architektur

Das räumliche Konzept orientiert sich aufs Engste am Bestand: die vier Hauptkonchen nehmen die Hauptnutzungen auf. Saal, Gruppenräume und Mehrzweckraum werden als wärmegedämmte Einheiten mit üblicher Deckenhöhe eingefügt, die Kapelle wird in ganzer Höhe erhalten; der Vierungsraum bleibt gänzlich frei und ist aufgrund der relativ niedrigen Einbauten wie heute erlebbar; er ist Verteiler, Durchgangsraum, Erinnerungsraum und Erweiterungsraum für die Kapelle.

Auch das Erschließungskonzept ist eng an den Bestand angelehnt: der Haupteingang bleibt als solcher erhalten, bereits aus dem Foyer erschließt sich der Kirchraum. Im Regelfall ist der Saal geteilt und ein glasgedeckter Gang leitet zum Zentrum des Gebäudes, dem Vierungsraum. Auf diese Weise sind Pfarrheim- und Kapellennutzung miteinander verknüpft, dennoch ist die separate Erschließung der Kapelle außerhalb der Nutzungszeiten des Pfarrheimes sichergestellt. Bei Nutzung des großen Saals als Einheit ist davon auszugehen, dass das Haus durch zahlreiche Menschen frequentiert ist, der Haupteingang wird zum Saaleingang und der westliche Nebeneingang erschließt die sonstigen Flächen. 

Dem benachbarten Kindergarten werden im östlichen Gebäudekörper drei Räume zugeordnet. Ein verglaster Gang bindet den Kindergarten räumlich an das Gebäude an und ermöglicht eine separate Erschließung.

Im Obergeschoss ist ein zusätzlicher Gruppenraum für die Jugend eingerichtet worden.

Material

Dem Konzept des minimalen Eingriffs folgt das architektonische Bild: ähnlich einem Möbel sind die drei wichtigen Raumgruppen in das Gebäude eingefügt. Holzoberflächen und Glas prägen den alten und neuen Vierungsraum sowie den Weg vom Haupteingang zur Mitte des Hauses. Für die erforderliche Belichtung des Saales, der Gruppenräume und des Mehrzweckraumes werden Öffnungen in die Außenhaut geschnitten; sie sind in Analogie zu den vorhandenen Öffnungen jeweils in den Schnittpunkten zweier Kreislinien angesetzt. 

Konstruktiv werden die neuen Einbauten als eigenständige Hüllen in den Bestand eingefügt. Hinterfüllte Leichtbetonwände dienen als tragende und dämmende Schale, die Decken sind als gedämmte Balkendecken ausgeführt.




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