Wettbewerb St.Mariä Himmelfahrt-Kirche, Wesel
 Projekt 

Wettbewerb 2017

1.Platz

Baubeginn mit geändertem Raumprogramm 2022

Konzept

Ein „offenes Forum der Begegnung“ soll entstehen unter Wahrung des Raumeindrucks des Kirchenschiffs und unter Erhalt der Westfassade. Im vorliegenden Entwurf übernimmt der vorhandene Kirchraum die Aufgabe der einladenden Geste: er ist uminterpretiert als offener Marktplatz der Begegnung im Sinne einer „City-Pastoral“, er führt die Besucher zum Saal, zur Unterkirche, zu den Beratungsräumen und zu den Gruppenräumen. Der Saal ist mit größtmöglicher Transparenz in den Kirchraum eingefügt; die verglasten Stirnwände lassen bei geöffneter Trennwand den Blick in der Längsachse des Kirchraums zu. Um die Beeinträchtigung des Kirchraums gering zu halten, sind Beratungsräume und Gruppenräume im Anbau ausgewiesen. Die Südwand der Kirche bleibt unangetastet, so dass die Fenster in ihrer Gesamtkomposition erfahrbar bleiben.

Städtebau

Das historische Portal bleibt der Hauptzugang zur Mariä-Himmelfahrt-Kirche; durch den Entfall des Pfarrhauses und die Freistellung des Turmes entsteht eine großzügige Platzfolge, die den Bereich nördlich des Bestandes miteinbezieht und einen Nebeneingang zur Kirche eröffnet. Solange das Gebäude der Zentralrendantur erhalten bleibt, trennt eine Mauer den öffentlichen Raum vom Kirchgarten. Ein vergrößerter Ersatzbau als letzter Bauabschnitt fügt sich in die vorgegebene Struktur ein; er wäre für eine kirchennahe Nutzung prädestiniert, eine Wohnnutzung ist jedoch ebenfalls möglich. Der Wohnungsneubau auf dem westlichen Grundstück formuliert die Nord-Süd-Verbindung zwischen der Antonistraße und der Brüderstraße und schafft erstmals ein angemessenes Gegenüber zur Kirche.

Gebäude

Der Kirchraum wird mit den Nutzungen besetzt, die die höchste Öffentlichkeitswirksamkeit besitzen: dem Multifunktionssaal, dem Infobereich und der Küche; hier entsteht der gewünschte offene Treffpunkt. Der Ausstellungsbereich für die Kunstgegenstände wird insofern uminterpretiert, als er in Form großer, klimatisierter Vitrinen dem zentralen Bereich angegliedert ist; er kann dadurch kleiner ausfallen, da Verkehrsflächen entfallen, gleichzeitig erfährt er ein Höchstmaß an Besucherfrequenz und Beachtung.
Der Multifunktionsraum ist indirekt belichtet über das Glasdach des Anbaus; er ist damit ausreichend mit Tageslicht ausgestattet, gleichzeitig behält er ein Stück der Introvertiertheit des heutigen Kirchraumes. Die verglasten Stirnseiten lassen sich durch mehrere Doppeltüren weit öffnen. So können zu besonderen Gelegenheiten sowohl der Eingangsbereich als auch der ehemalige Chorraum einbezogen werden.
Wichtiger Baustein des Entwurfs ist die Anbindung an die Unterkirche: zusätzlich zur bestehenden Erschließung wird ein großzügiges Treppenhaus mit Aufzug im Anbau angeboten, das zentral im Untergeschoss anbindet.
Der Anbau ist linear parallel zum Kirchenschiff angeordnet; es entsteht eine differenzierte aber kompakte Gebäudestruktur, die eine gute und einfache Orientierung erlaubt. Die Räume sind flexibel nutzbar. Die großzügige Verglasung der geöffneten Rundbögen wird semitransparent ausgeführt, entweder durch die Art der Verglasung, durch Lamellen oder ähnliches, so dass die Diskretion insbesondere des Beratungsbereiches gewährleistet ist.
Die Fassade steht im Kontext des Natursteins des Portals und des Ziegels der Nachkriegskirche; vorgeschlagen wird ein neutraler heller Ziegel, der flächig behandelt wird. Die Einbauten im Kirchenschiff werden wie Möbel interpretiert: die Materialien sind Holzbekleidungen und großzügige Verglasungen.

 




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